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Schweizer Innovation trifft auf Kapitalbedarf: Private Equity als Lösung

Schweizer Unternehmen sind zwar weltweit führend in Innovation. «Bei der Finanzierung von Start-ups gibt es aber noch viel Luft nach oben», erklärt René Nicolodi im Interview. Mit Private-Equity-Lösungen fördert die Zürcher Kantonalbank Schweizer und internationale Wachstumsunternehmen und eröffnet qualifizierten und institutionellen Investorinnen und Investoren attraktive Renditechancen.

Interview mit: Dr. René Nicolodi

Rene Nicolodi, Leiter Aktien, über Private Equity
René Nicolodi: «Bei Unternehmen, die die Frühphase überstanden haben, herrscht mehr Klarheit über die Markttauglichkeit und Skalierbarkeit ihrer Geschäftsmodelle.»

René Nicolodi ist Leiter Equity & Themes im Asset Management der Zürcher Kantonalbank und leitet darüber hinaus das interne Investment Committee.

Drei zentrale Merkpunkte:

  1. Innovationsstärke der Schweiz als Wettbewerbsvorteil: Schweizer Unternehmen investieren dank eines starken Innovationsökosystems, stabiler Rahmenbedingungen und hochqualifizierter Fachkräfte viel in Forschung und Entwicklung.
  2. Wachstumsphase als Schlüssel zum Erfolg: Während die grossen Investorenrisiken vor allem in der Frühphase von Unternehmen bestehen, zeigt sich in der Wachstumsphase ein klareres Bild von der Skalierbarkeit und Markttauglichkeit ihrer Geschäftsmodelle.
  3. Möglichkeit zur Stärkung der Innovationskraft: Eine verstärkte Fokussierung auf Private Equity könnte die Innovationskraft der Schweiz weiter fördern, indem sie Unternehmen in entscheidenden Wachstumsphasen unterstützt und gleichzeitig institutionellen und qualifizierten Investoren Zugang zu Anlagechancen bietet.

Schweizer Firmen investieren im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viel in Forschung und Entwicklung. Was sind die Hauptgründe?

René Nicolodi: Insbesondere Firmen aus exportorientierten Branchen wie der Pharmaindustrie, der Medizintechnik und dem Maschinenbau investieren stark in Innovationen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Ein hervorragend ausgebautes Innovationsökosystem mit renommierten Universitäten wie der ETH Zürich und der EPFL sowie stabile wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen schaffen zudem Planungssicherheit und fördern langfristige Investitionen. Ein gut ausgebildeter Arbeitsmarkt mit hochqualifizierten Fachkräften erleichtert die Umsetzung innovativer Projekte. Wichtig sind auch die starken Schutzmechanismen für geistiges Eigentum hierzulande und eine Unternehmenskultur, die auf Qualität, Präzision und Innovation setzt. All dies sind Gründe, weshalb die Schweiz beim Global Innovation Index regelmässig Spitzenplätze belegt.

Trotz dieses vielversprechenden Umfelds agieren Investoren bei der Finanzierung von hiesigen Start-ups zögerlich.

Ein Vergleich zwischen Schweizer und US-amerikanischen Pensionskassen zeigt, dass der durchschnittliche Private-Equity-Anteil bei US-amerikanischen Vorsorgeinstituten zwischen 2014 und 2023 von 8,4 auf 14% angestiegen ist1. In der Schweiz beträgt der Anteil gemäss der Schweizer Pensionskassenstudie 2025 lediglich 1,5%2. Das ist zwar vergleichsweise wenig, bedeutet aber eine Verdoppelung im selben Zeitraum. Gleichzeitig zeigt es, dass hierzulande noch viel Potenzial vorhanden ist. Aus diesem Grund und aufgrund von Renditechancen hat die Zürcher Kantonalbank den Private-Equity-Fonds «Swisscanto (CH) Private Equity Switzerland Growth II L-QIF KmGK» für institutionelle und qualifizierte Investorinnen und Investoren lanciert. Es handelt sich dabei um einen Folgefonds für den bereits geschlossenen «Swisscanto (CH) Private Equity Switzerland Growth I KmGK». Das Vehikel ist seit März 2025 für Zeichnungen offen. Es ist das dritte Programm im Rahmen der Private-Markets-Initiative des Asset Managements der Zürcher Kantonalbank.

Wie kommt der Fonds bei Investoren an und in welche Firmen investiert er?

Der Fonds stösst auf eine sehr erfreuliche Nachfrage. Wir sind zuversichtlich, dass wir voraussichtlich im November einen First Close durchführen können. Der Fonds ermöglicht qualifizierten und institutionellen Anlegerinnen und Anlegern mit einem langfristigen Anlagehorizont und Eignung für illiquide Positionen eine Beteiligung an nicht kotierten Wachstumsunternehmen in der Expansionsphase. Der Fokus liegt auf Direktinvestitionen in Schweizer Unternehmen mit innovativen Technologien und skalierbaren Geschäftsmodellen in den Bereichen Gesundheit, Industrie sowie Informations- und Datendienstleistungen. Die Wachstumsphase ist entscheidend für den weiteren Unternehmenserfolg und besonders kapitalintensiv …

… und risikoreich. Deswegen erklären sich wohl auch die Zurückhaltung vieler Investorinnen und Investoren.

Die grossen Investorenrisiken bestehen vor allem in der Frühphase von Unternehmen. Oft ist unklar, ob das Produkt oder die Dienstleistung tatsächlich eine Nachfrage am Markt findet und nachhaltig Gewinne erzielen kann. Hinzu kommt, dass gerade in innovativen Branchen oft technologische Unsicherheiten oder regulatorische Hürden den Erfolg gefährden können. Bei Unternehmen, die die Frühphase überstanden haben, herrscht mehr Klarheit über die Markttauglichkeit und Skalierbarkeit ihrer Geschäftsmodelle. Unter diesen Prämissen stellt die Finanzierung der Wachstumsphase von Unternehmen vielmehr einen Sweet Spot für qualifizierte Investorinnen und Investoren dar.

Unsere Private-Equity-Aktivitäten

Erfahren Sie mehr über die Private-Equity-Aktivitäten des Asset Managements der Zürcher Kantonalbank. 

Apropos Renditechancen: Was können Investorinnen und Investoren, die in Private-Equity-Fonds investieren, nach Abzug der Kosten erwarten?

Ein Blick zurück zeigt, dass Private Equity den MSCI World im Zeitraum von 2007 bis 2024 jeweils um 5 Prozentpunkte pro Jahr übertraf. Auch Daten aus unserer Schweizer Pensionskassenstudie zeigen, dass die oberen 10% der Kassen mit der besten Netto-Performance auch den höchsten Private-Equity-Anteil aufweisen. Die Renditedifferenz zu den Kassen ohne Private-Equity-Anteil beträgt stattliche 19 Basispunkte – wohlgemerkt nach Abzug aller Kosten.

Welche Trends oder Entwicklungen erwarten Sie im Bereich Private Equity?

Wir sind überzeugt, dass diese Anlageklasse zunehmend nachgefragt werden wird. Einerseits besteht in der Schweiz ein grosser Nachholbedarf, wie oben gezeigt. Andererseits sinken die Zinsen weltweit. In der Schweiz haben wir den Nullzins bereits wieder erreicht. Weiter beobachten wir, eine rückläufige Anzahl an
börsennotierten Unternehmen. Viele bleiben privat. 1990 verzeichneten noch 85% der neuen IPO-Unter-nehmen positive Gewinne, 2020 waren es nur noch 21%. Dies zeigt, dass viele qualitativ hoch¬wertige Firmen den öffentlichen Märkten den Rücken kehren und Private Equity als bevorzugte Finanzierungsquelle wählen. Ein Grund dafür sind die höheren regulatorischen Anforderungen durch den Sarbanes-Oxley Act von 2002.

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Zinsen, diese sind wieder am Sinken – insbesondere in der Schweiz. Grundsätzlich ist dies ja eine positive Entwicklung für Start-ups.

Grundsätzlich gilt: Je tiefer die Zinsen, desto stärker wird der Anlagebedarf nach höherverzinsten Anlagen. Private Equity und Venture Capital sind hier Alternativen. Gleichzeitig führen tiefere Zinsen zu höheren Bewertungen, da zukünftige Gewinne und Cashflows weniger stark abgezinst werden. Das ist von Vorteil für Start-ups und deren langjährige Investoren. Gleichzeitig lassen jedoch höhere Bewertungen die Kaufpreise der Zielunternehmen steigen, was die Anlagerendite wiederum schmälert. Deshalb ist es wichtig, sich bei den Investitionsentscheiden nicht auf das herrschende Zinsniveau zu kaprizieren, sondern vielmehr auf das Businessmodell. Entwickelt ein Unternehmen Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme und diese Lösungen skalierbar, stehen die Erfolgschancen gut. Neben Finanzierung braucht es auch die Fähigkeit, durch Expertise und Netzwerk Mehrwert für die Unternehmen zu generieren – auch hier ist unser Private-Equity-Team sehr gut aufgestellt und erfahren. 

1 Quelle: Public Plans Data; Stand: 31.12.2024

2 Quelle: Schweizer Pensionskassenstudie 2025, S. 41

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