Positives Signal verschafft Finanz­märkten Verschnauf­pause

Die vorübergehende Sistierung der US-Zoll­erhöhun­gen ist kurzfristig ein positives Signal für die Finanzmärkte. Wir rechnen aber vorerst mit einer anhaltend hohen Volatilität und einer politischen Risiko­prämie für US-Wert­schriften. Die bestehenden Zölle und die weiterhin sehr hohe Unsicher­heit wirken sich negativ auf Konsumen­ten und Unterneh­men aus. Wahr­scheinliche negative Gewinn­revisionen werden erneuten Druck auf Aktien auslösen. Wir haben darum eine Risiko­reduktion vorgenommen und US-Aktien abgebaut.

Stefano Zoffoli

Containerschiff am Hafen mit Ladekränen
Die US-Administration hat die so genannt reziproken Zölle auf Zeit sistiert. Das verschafft den Finanzmärkten eine Verschaufpause. (Bild: Getty)

Was ist passiert?

Die seit Mittwoch geltenden US-Importzölle von durchschnittlich 21.3% fielen höher als erwartet aus und liessen die globalen Aktienmärkte einbrechen. Noch am selben Tag wurden die neuen Zölle für 90 Tage sistiert, mit der Ausnahme von China, wo sie sogar nochmals erhöht wurden. Dies geschah, nachdem die Kurseinbrüche an den Aktienmärkten auch Spannungen in anderen Anlageklassen auslösten. So entstanden zunehmende Verluste bei Rohstoffen, Währungen im Dollarraum oder bei Unternehmensanleihen durch gestiegene Kreditprämien. Zuletzt kamen auch US-Staatsanleihen unter Druck, was im Zusammenhang mit China als zweitgrösstem US-Schuldenbesitzer stehen könnte und damit eine neue Ebene des Handelskonflikts hindeuten würde.

Steigende Finanzierungskosten der Unternehmen bei unveränderten Gewinnerwartungen

Quelle: Bloomberg, ZKB

Wie schätzen wir die Lage ein?

Die Sistierung der erhöhten Importzölle folgte auf einen Ausverkauf von US-Staatsanleihen, nachdem Investoren bereits starke Verluste an den Aktienmärkten in Kauf nehmen mussten. Wie schon in Zeiten des US-Zollregimes der 1930er-Jahre gesehen, liess dies die Rezessionswahrscheinlichkeit in kurzer Zeit stark ansteigen. Die vorübergehende Sistierung der US-Zölle wirkt zwar vorerst beruhigend, die Situation bleibt aber intransparent, und die USA haben in kurzer Zeit eine Misstrauensprämie aufgebaut. Dies zeigt sich auch daran, dass sich der US-Dollar seit der Ankündigung weiter abgewertet hat. Der Handelskrieg zwischen den USA und China eskaliert zunehmend, und der Basiszollsatz von 10% für die übrigen Länder bleibt bestehen.

Jüngste Ereignisse lassen unser Hauptszenario, dass die Handelskrise mittelfristig gelöst werden kann und somit eine Rezession ausbleibt, wieder wahrscheinlicher werden. Dennoch werden höhere Importzölle den US-Konsumenten belasten, Unternehmen werden erhöhtem Margendruck ausgesetzt sein, und Gewinnerwartungskorrekturen sind daher absehbar. Die Intransparenz und die damit verbundene Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten ist unverändert hoch.

Wie schlägt sich unsere Anlagetaktik?

Aktuell bewähren sich defensive Positionen in CHF und JPY, das Untergewicht in Rohstoffe, dem USD und Unternehmensanleihen. Im Gegensatz dazu haben sich das Übergewicht in Schwellenländeraktien sowie der kürzliche Verkauf von US-Aktien bisher negativ ausgewirkt. Alternative Anlagen wie Private Equity, Insurance-Linked-Securities oder Convertible Arbitrage bringen die erhoffte Stabilität ins Portfolio.

Relative Positionierung, per 10. April 2025

Quelle: ZKB

Welche Anpassungen nehmen wir vor?

Nach der Verstärkung des Untergewichts in Rohstoffen haben wir auch unsere Aktienquote leicht reduziert. Die Aktienverkäufe tätigten wir in den USA, wo die Unsicherheit aktuell am stärksten ist. Die Bewertung ist weiterhin erhöht und die noch hohen Gewinnerwartungen dürften wohl bald angepasst werden. Dies könnte weiteren Druck auf die Kurse bedeuten. Wir analysieren die Situation weiter und beobachten insbesondere die Entwicklung der Gewinnrevisionen in der aktuellen Berichtssaison sowie die Reaktion von China.

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Stand 01.06.24

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